SIND WIR SCHON DA? Gleichheitsfragen in den Raum stellen

 

SIND WIR SCHON DA?
Gleichheitsfragen in den Raum stellen

PUBLIC PROGRAM
ANGEWANDTE FESTIVAL 2021
29. Juni – 2. Juli 2021

Das Public Program SIND WIR SCHON DA? stellt Gleichheitsfragen in Ungleichheitsverhältnissen und sucht nach Bedingungen, wie ein gutes Leben für alle möglich ist. Aber was heißt das eigentlich?

Krisen und damit verbundene reale Dringlichkeiten bilden den Hintergrund für intersektionale Kooperationen, die sich die Welt auch anders vorstellen können. In kollaborativen Prozessen entstehen künstlerische, aktivistische und gestalterische Imaginationen, die Ressourcen teilen, Verhältnisse verrücken und Macht bewegen. Auf verschiedenen Ebenen hinterfragen wir aktuelle Verteilungen räumlicher Ressourcen. Welche Gesetze, Regeln, Normen und Verhaltensweisen gelten in Räumen und wie können diese sichtbar gemacht, reflektiert, decodiert, aufgebrochen, durchkreuzt und verändert werden? Wer hat Macht über den öffentlichen Raum? Wer ist von dessen Nutzung ausgeschlossen? Abseits des Gegenwärtigen blicken wir auf Krisen in der Krise, um Machtverhältnisse in Sprache, Bildung und Wissen zu verrücken. Gleichzeitig wollen wir Räume für Vielfältigkeit öffnen, um die Sichtbarkeit von antirassistischen und queer-feministischen Positionen zu stärken. Neben Performances, Stadtspaziergängen und Interventionen im öffentlichen Raum, werden künstlerische Beiträge und diskursive Prozesse an der Angewandten im Flux II versammelt. Während wir diskutieren, spazieren und imaginieren, entstehen Räume, die wir uns nicht vorstellen konnten: Räume, in denen wir uns Raum nehmen und geben, ihn schaffen und teilen.

Mit künstlerischen und diskursiven Beiträgen sowie Kooperationen von und mit
Ali DÖNMEZ (Lasst Kinder gemeinsam lernen!), Thomas FRITZ (Netzwerk SprachenRechte), Julia FUCHS, Fanni FUTTERKNECHT, Gabu HEINDL, Susan KRAUPP, Marlene LAHMER, Samuel MAGO (Hochschüler:innenschaft österreichischer Roma und Romnja), Daphne NECHYBA, mirabella paidamwoyo* dziruni, Anna PAUL, Abdullah QURESHI, Oliver RESSLER, Rubia SALGADO (maiz/das kollektiv), Katharina TYRAN (Kroatisches Zentrum Wien), Cameron UGBODU, Queer Museum Vienna, Platz für Wien, Kreative Räume Wien u.a.

Kuratiert von Teilnehmer*innen des /ecm Lehrgangs für Ausstellungstheorie und -praxis 2020–22
Miriam BANKIER, Muhammet Ali BAS, Gabriela DELCID, Daniel EGG, Markus EIBLMAYR, Livia ERDÖSI, Elisabeth FEINIG, Julia FELDMANN, Markus FÖSL, Friederike GOLLMANN, Sophie HALDER, Stephan KUSS, Julia LUFTENSTEINER, Claudia MARK, Ulrike PALM, Silke PEINTINGER, Katrin PRANKL, Timo SADOVNIK, Barbara SCHNEIDER, Valerie SORAN, Ricarda STEIGMEIER, Franziska WINKLER, Olivia WOHLGEMUTH, Bettina ZÖTTL

In Zusammenarbeit mit
Gabu HEINDL, TOLEDO i DERTSCHEI, Alexandra FEICHTNER

/ecm Leitungsteam
Martina GRIESSER-STERMSCHEG, Christine HAUPT–STUMMER, Renate HÖLLWART, Beatrice JASCHKE, Monika SOMMER, Nora STERNFELD, Luisa ZIAJA

/ecm Assistenz
Marion OBERHOFER, Frank MÜLLER

 

DIENSTAG, 29. JUNI 2021

 

Performative Pressekonferenz: Schon mitgestaltet?
Lecture Performance und Videoinstallation
13:00–14:00 / Georg-Coch-Platz, 1010 Wien
Wie kann eine gerechte gesellschaftliche Teilhabe in Österreich aussehen? Welche Bedeutung hat Zugang zu Bildung und Wissen? Welche Rolle spielen Sprachen? In einer als Pressekonferenz inszenierten Performance im öffentlichen Raum fordern Akteur:innen intersektional nach Veränderungen und teilen ihre Visionen für eine gerechte Bildung, die allen Menschen die gleichen Chancen bietet. Die gefilmte Pressekonferenz wird im Rahmen einer Research-Installation im Flux II ausgestellt. Mit Ali DÖNMEZ (Lasst Kinder gemeinsam lernen!), Samuel MAGO (Hochschüler:innenschaft österreichischer Roma und Romnja), Rubia SALGADO (maiz/das kollektiv), Katharina TYRAN (Kroatisches Zentrum Wien) u.a.

Führung
16:00–17:00 / Treffpunkt Infopoint am Oskar-Kokoschka-Platz, 1010 Wien, Flux II
Warum ist es so wichtig, sich mit Aktkunst auseinander zu setzen?, Warum werden in der westlichen Kultur und Kunstgeschichte Männer und Frauen so anders betrachtet? Diese Fragen stellt sich die Künstlerin Julia FUCHS in ihrer Arbeit. Gemeinsam mit ihr werden wir die Vergangenheit hinterfragen und die Schatten erörtern, die sie auf unsere heutige Gesellschaft wirft.

Kritzel Protest. Die Macht der Wortlosigkeit!
Öffentliche Aktion
18:00 / Zirkusgasse 38, 1020 Wien
Als Teil ihres Projekts „Power to the unspoken“ ruft die Künstlerin Fanni FUTTERKNECHT zu einer kollektiven Handlung im öffentlichen Raum auf, welche Aktion und Rhetorik des Demonstrierens reflektiert. Der öffentliche Akt wird durch einen Workshop initialisiert, der als kollektive Denkfabrik gedacht ist, im Versuch rhetorische Inhalte aufzulösen und in abstrakte Zeichensprache zu übersetzen. Was sich nicht in Worte fassen lässt, das lässt sich zeichnen.

 

MITTWOCH, 30. JUNI 2021

 

Wissenslabor: Schon getestet?
Ausstellungswand und Vermittlungsplattform
13:00 – 17:00 / Georg-Coch-Platz, 1010 Wien
Ein interaktives Ausstellungsformat lädt dazu ein, sich mit Fragen zu den Themen Wissen, Bildung und Sprache auseinanderzusetzen und in einem gemeinsamen Austausch Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Eine Teststation bietet die Möglichkeit sich mit dem eigenen Wissensstand zu beschäftigen. Erkenntnisse daraus werden in die Research-Installation im Flux II getragen. Workshops in Kooperation mit Thomas FRITZ (Netzwerk SprachenRechte) und Daphne NECHYBA.

 

DONNERSTAG, 1. JULI 2021

 

Hast du schon mal daran gedacht?
Performative Führung
13:00–14:00 / Treffpunkt Infopoint am Oskar-Kokoschka-Platz, 1010 Wien, Flux II Terrasse
Bodypainting mit mirabella paidamwoyo* dziruni (Queer Museum Vienna) zur Thematisierung von Körperlichkeit und Bewegung.

Donaukanal Partitur
Offener Diskurs
18:00 / Freda-Meissner-Blau-Promenade, Abgang Salztorbrücke, 1010 Wien
In einem offenen Diskurs am Donaukanal werden Gabu HEINDL und Susan KRAUPP die Möglichkeiten eines „Nicht-Bebauungsplan“ des Donaukanal aufzeigen und auf die Gestaltungskraft der Planung und deren Bedeutung für die Öffentlichkeit hinweisen. Das Format möchte informieren und lädt zur interaktiven Aufklärung und einer offenen Diskussion ein.

 

FREITAG, 2. JULI 2021

 

Macht Platz!
Stadtspaziergang zum öffentlichen Raum
16:00 / Treffpunkt Infopoint am Oskar-Kokoschka-Platz, 1010 Wien
Im direkten Umfeld der Angewandten werden aktuelle Fragen zur Verteilung und Nutzung von öffentlichen Räumen behandelt. An mehreren Stationen sprechen Künstler:innen, Vertreter:innen aktivistischer Gruppen und stadtplanerische Akteur:innen über aktuelle Probleme und vertreten ihre Forderungen. Die Inhalte des Stadtspaziergangs sind sowohl individuellem öffentlichen Raum, als auch vollständig digital zugänglich. Mit Beiträgen von Ulrich FRIES (Kreative Räume Wien), Gabu HEINDL, Marlene LAHMER (Elsa Plainacher Kollektiv), Oliver RESSLER, Rainer STUMMER (Platz für Wien).

Frische Fische
Partizipative Situation am Donaukanal
17:00 / Freda-Meissner-Blau-Promenade, Abgang Salztorbrücke, 1010 Wien
Wem gehört der Donaukanal? Wie kann er genutzt werden? Und was hält er bereit? In einer partizipativen Situation der Künstlerin Anna PAUL treten wir in Kontakt mit einem Ort und seinen Benutzer:innen. Seine Decodierung und Aneignung wird zum kollektiven Erlebnis: Frischer Fisch inklusive.